Zertifikate-Analysen

Neben der Investition in Einzelaktien oder Aktienindizes stellen Zertifikate einen weiteren Baustein der Vermögensanlage dar, der gegenüber dem Direktinvestment in Aktien zusätzliche Variationsmöglichkeiten für das eigene Portfoliomanagement zulässt. Um diese Möglichkeiten richtig einsetzen zu können, muss man die Eigenschaften des gewählten Zertifikatetyps verstehen, insbesondere folgende Punkte:

  • Konstruktionsprinzip des betrachteten Zertifikatetyps und die daraus folgenden Konsequenzen für die Rendite sowie die Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeiten
  • Vergleich mit dem entsprechenden Investment in den Basiswert bzgl. Rendite, Volatilität, Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeiten, sowie die Korrelation mit dem Basiswert
  • Ist der Kaufpreis des Zertifikats nahe am „fairen Preis“?

Mittlerweile gibt es einen ganzen „Zoo“ von Zertifikaten, wobei die Konstruktionsprinzipien im Laufe der Zeit immer komplizierter und intransparenter geworden sind. Die meistgekauften Typen stellen jedoch immer noch die Klassiker dar, nämlich die Discountzertifikate und die Bonuszertifikate mit ihren jeweiligen Reverse-Konstruktionen.

In den folgenden Abschnitten wird die Theorie für verschiedene Zertifikatetypen dargestellt und die praktischen Anwendungsmöglichkeiten diskutiert. 

 

! Achtung bei allen Zertifikaten: Da Zertifikate rechtlich Schuldverschreibungen sind, wie z.B. auch Staats- oder Unternehmensanleihen, besteht bei ihnen zusätzlich zu den Wertschwankungen ein Emittentenrisiko, d.h. dass bei Zahlungsunfähigkeit der emittierenden Bank das investierte Kapital komplett verloren ist, wie dies im Fall der Insolvenz von Lehman Brothers Inc. im September 2008 geschehen ist. Sie können dieses Risiko jedoch einschätzen, indem Sie die Bonität der Bank abklären  (Praktische Tipps).